CostaRica2012_13
19. Februar 2012

Zum Vulkan Arenal

Und so verabschieden wir uns von der Selva Verde Lodge mit ihren herrlichen Blumen und ihrer Umgebung voller Leben und fahren los Richtung La Fortuna.
Der Touch-Screen des GPS funktioniert zwar nicht, aber die Programmierung des Ziels ist zum Glück drin und lotst uns souverän durch die unzähligen kleinen Dörfer.
Die Fahrt ist abwechslungsreich und die Strassen gut bis sehr gut.
Schon bald sehen wir in der Ferne unser Ziel, den aktiven

Vulkan Arenal

aufragen.

Der Arenal ist in den letzten Jahren mal mehr, mal weniger aktiv. Im Moment (2012) eher weniger, was ihn nicht weniger beeindruckend macht.

Kurz vor 14 Uhr sind wir in La Fortuna und da sehen wir die Spitze des Arenals doch tatsächlich kurz ohne Wolken! Eine Seltenheit!
Wenn man ganz genau hinsieht, sieht man es rechts von der Spitze und der Flanke vorne sogar ein klein bisschen Rauchnen!
In La Fortuna, welches uns sehr touristisch erscheint, suchen wir die Zweigstelle der Autovermietung Mapache. Eher am Dorfende rechts finden wir das Büro und kriegen nach ca. 1/2 h Wartezeit und einem neuen Vertrag ein Ersatz-GPS.
Schliesslich wollen wir noch Bargeld besorgen. Wir sitzen zwar noch nicht auf dem Trockenen, aber hier in der touristischen Hochburg La Fortuna ist es sicher einfacher an Geld zu kommen als anderswo. Wir halten überall Ausschau nach dem Maestro-Signet und werden nicht fündig. In einem Supermercado hat es aber eine Scotiabank und mein Liebster versucht es mal da, während ich im Auto warte und siehe da... es klappt.
Dann wird im neuen GPS die Adresse unserer nächsten Unterkunft der

Arenal Observatory Lodge

eingegeben. Nicht unglücklich verlassen wir das touristische La Fortuna und wir fahren alles der Hauptstrasse entlang an hunderten von Unterkünften vorbei auf die andere Seite des Arenal. Dann biegen wir auf eine Schotterpiste ab, die uns steil und holprig nochmals fast 10 km rauf zu unserer Lodge führt.

Wir können gleich einchecken. Wir haben hier im Vorfeld einen Smithsonian Room (Nr. 30) gebucht. Mit 132$ pro Nacht unsere teuerste Unterkunft.
Diesen Luxus haben wir uns aber für diese Nacht gegönnt, da man hier direkt vom Bett aus auch in der Nacht an den Arenal sieht.

Im Hintergrund an der Wand ein Bild, wie das theoretisch aussehen könnte (bzw. früher mal ausgesehen hat).

Hier blickt mein Liebster von unserem gedeckten Balkon auf das, was sich da eben am Himmel zusammenbraut.
So toll der Blick ist, so macht das Wetter leider nicht mehr mit. Graue Wolken decken die Spitze des Arenals zu.
Die Aussicht auf den Arenal von hier aus wäre genial.

Es gibt kein Hotel, welches näher an der aktiven Seite des Arenal und doch in einer sicheren Zone liegt.

Wir beschliessen, es uns mal eben ein bisschen auf dem Balkon gemütlich zu machen, ein Bierchen zu zischen und auf besseres Wetter zu warten.
Von unserm Balkon aus kann man gut auch kleine Vögel beobachten.
Es sind Unzählige hier am Rumschwirren. Besonders der orange-schwarze Vogel fällt unter allen anderen ziemlich auf.
Aber dann öffnet der Himmel seine Schleusen und es schüttet so richtig aus allen Kübeln!
Das wärs dann wohl für heute mit unseren geplanten Trails auf dem riesigen Gelände. :-(

Das Hotel grenzt direkt an den Nationalpark an und man könnte hier viele spannende Wanderungen unternehmen. Den Arenal selbst darf man aber nicht besteigen, das ist zu gefährlich.

Als die Regenschauer mal kurz ein bisschen nachlassen, gehen wir nach draussen auf die grosse Terrasse, wo unterhalb davon Vögel angefüttert werden.
Es werden aber nicht nur Vögel angelockt, sondern auch ein Exemplar eines

Nasenbären.

Der ist so mit Futtern beschäftigt, dass er gar nicht mitkriegt, dass wir uns ihm genähert haben.
Und als er uns entdeckt, wirkt er mehr neugierig als verängstigt. Wahrscheinlich ist er sich Touristen gewohnt.
Hier noch der Fütterungsplatz im schönen Garten der Lodge von der Terrasse aus.
Wir überlegen, was wir bei diesem nassen Wetter unternehmen könnten.
Wir beschliessen beim Element Wasser zu bleiben, wenn auch von der angenehmeren Seite.

Wir packen unsere Badesachen ein, holen uns an der Reception ein Handtuch und laufen dann über eine Hängebrücke (Indiana Jones lässt grüssen;-) zur Pool-Area. Neben dem Swimming Pool hat es links auch ein warmes Jacuzzi, welches von Thermalwasser beheizt wird. Hier lassen wir uns dann schön durchsprudeln.

Man würde vom Pool aus auch noch auf den Arenal sehen, aber der ist mittlerweile vollständig in Wolken gehüllt.

Gleich oberhalb des Pools befindet sich das Arenal Observatory Museum, welches wir anschliessend auch noch rasch besuchen.
Der Seismograph zeichnet die Aktivitäten des Vulkans auf.
Momentan verhält er sich wie gesagt sehr ruhig und ausser ein paar Rauchwölkchen ist oft nichts zu sehen. In seinem Innern ist er aber dauernd am Brodeln und man weiss nicht wann er das nächste mal ausbricht.
Der letzte starke Ausbruch, welcher sogar 87 Menschenleben forderte, war 1968 und überraschte die Bevölkerung. Seither wird der Vulkan genaustens überwacht und die Umgebung in Gefahrenzonen eingeteilt.
Im Bild rechts sieht man an seinen Flanken die erkaltete Lava des letzten Ausbruchs 2010.
Die meisten Bilder im Internet mit fliessend roter Lava stammen aber aus den 80er Jahren, als der Vulkan sehr aktiv war.
Schön entspannt vom warmen Thermalwasser, geht's dann ein wenig später über die Hängebrücke wieder zurück aufs Zimmer. Dann wird warm geduscht. Meine Haare brauchen hier in der feuchten Luft noch länger bis sie trocken sind.
Danach gehen wir in das Restaurant gleich nebenan essen.

Hier der Blick von unserem Balkon auf die grosse Aussichtsterrasse vor dem Restaurant.

Es gibt kein Buffet sondern ist A-la-Carte. Mein Liebster bestellt ein Fleischmenü und ich Chicken Fajitas. Nun, leider ist beides zwar sehr teuer, aber nicht überragend. Meine Fajitas schmecken nach gar nichts. Schade, das teuerste Hotel mit dem schlechtesten Essen.

Da müssen wir uns doch gleich noch einen Drink gönnen. Wenigstens die schmecken gut und haben fantasievolle Namen ("Volcan Arenal" und "Sex in the Jungle".)

Schliesslich geht's zurück aufs Zimmer. Eigentlich könnten wir ja den Arenal vom Bett aus beobachten, aber das Wetter ist so schlecht, wir können den Gipfel nur erahnen. Ein bisschen hatten wir gehofft, er würde wenigstens in der Nacht etwas grummeln und man würde evt. mal was Glühendes durch die Wolken sehen. Aber ausser vielen kräftigen Regenschauern blieb unsere Nacht sehr ruhig und ereignislos.
Tipps des Tages
  • In der Selva Verde Lodge wird man gerne mal von Brüllaffen geweckt. Entweder Oropax rein oder aufstehen:-)!
  • Es lohnt sich unbedingt, das Gelände der Selva Verde Lodge mit ihren kurzen Trails zu erkunden. Ausschau halten nach den winzigen Pfeilgiftfröschen und dem riesigen Iguana!
  • Im Touristenort La Fortuna am Arenal findet man Autovermietungen, Bankomaten und die übrige touristische Infrastruktur.
  • Die Arenal Observatory Lodge liegt sehr abgelegen (für das letzte Teilstück ist ein 4x4 empfehlenswert), aber dafür am nächsten am Arenal und grenzt direkt an den Nationalpark an. Das Zimmer und die Poolanlage sind schön und sauber.
  • Die Mehrkosten für den Smithsonian Room mit direktem Blick vom Bett aus auf den Vulkan, lohnt sich meines Erachtens erst wieder, wenn der Vulkan wieder aktiver ist.
  • Wunderbare Gelegenheit Vögel und Nasenbären direkt von der Restaurant-Terrasse aus zu beobachten.
  • Die Qualität des Essens im Restaurant war leider in keinster Weise dem Preisniveau der Lodge entsprechend. Wir können es leider nicht empfehlen.
Rund um den Arenal-See in den Nebelwald, der so gar nicht neblig ist gehts HIER
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