Namibia_19
2.10.2009 Bull's Party, Phillips Höhle und Elefanten am Brandberg
Heute morgen ist Frühstück in den Bull's Party geplant. Hach, ist das nicht toll? Mit Dachzelt und Co. kann man einfach frühstücken wo man will! Wir bauen das Zelt ab und verlassen die Campsite auf dem Schotterweg Richtung Bull's Party.
Und wieder sehen wir auf der Strecke viele Tiere wie z.B. hier eine kleine Herde Kudus.

Eigentlich sind wir ja wegen den Steinkugeln hier, aber wahrscheinlich könnte man auf diesem Areal den ganzen Tag mit Tiersichtungen verbringen!

Natürlich ist es im Moment auch noch recht früh am Morgen ist, wo die Tiere generell noch aktiver sind.

"Unsere" Pavian-Herde ist auch wieder unterwegs.
Sie rennen vor uns über die Strasse und klettern neben uns in den Felsen rum.
Auch eine Menge "Felixe;-)" oder besser gesagt Klippschliefer sind hier in den Felsen und Bäumen anzutreffen.
Hier ihre Kletter- und Springkünste als

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Die letzten paar Meter sind etwas rough aber dann parken wir mitten in den Steinkugeln der

Bull's Party.

Wer findet auf dem Bild links unser Auto?

Neeeiin, das ist kein Spielzeugauto;-)
Hier machen wir Kaffee/Tee, Eier und Speck auf dem Gaskocher und geniessen ganz alleine ein herrliches Frühstück mitten in riesigen Steinkugeln.
Das Wetter ist heute wieder herrlich, der Himmel stahlblau, nur vereinzelt hat es Wölkchen.
Frisch gestärkt gehts dann noch etwas auf Entdeckungstour.

Wollt ihr mitkommen?

Schildkröte?
Dies gehörte wohl mal zusammen.
Powerfrau;-)
Was ist bloss mit den Gesetzen der Schwerkraft passiert?
Von einem etwas erhöhten Plateau aus hat man einen schönen Blick in die Ebene.
Danach dränge ich ein bisschen zum Aufbruch. Wir wollen heute nämlich noch eine Wanderung hier im Gelände machen und die ist in der Mittagshitze sicher weniger lustig.
Am Parkplatz des Trailheads steht noch ein anderer Wagen. Es ist ein nettes deutsches Paar aus Konstanz und so laufen wir dann einen Teil des Weges mit ihnen.
Gute Schuhe sind dringend zu empfehlen, denn z.T. gilt es richtige Steinbrocken zu erklimmen. So verliere ich beim Aufstieg tatsächlich mal den Stand und falle rückwärts auf den Po. So peinlich...
Natürlich geb ich dem Rucksack die Schuld, war der doch so mit Getränken vollgepackt und hat mich glatt umgeworfen...;-)
Zum Glück ist ausser einer kräftigen Bläuele (in der Körperfarbe des kleinen Kerlchens rechts im Bild) nichts passiert...
Blauer Körper, oranger Kopf... Dieser Lizzard ist einfach cool!
Schlussendlich sind wir heil und ganz oben angekommen. Wir haben die gut getarnte

Phillips Cave

erreicht. Die angegebene Zeit für den Aufstieg von 1/2h ist mit Vorsicht zu geniessen, wir fanden sie eher knapp berechnet (ausser man wäre ein Klippspringer, die hier übrigens wirklich oben zwischen den Felsen rumhüpfen).

Die Phillips Höhle ist bekannt für ihre Höhlenmalereien.

Es ist einer der wenigen leicht zugänglichen Orte in Namibia, wo man (noch?) ohne Führer und unvergittert Felsmalereien bewundern kann.

Die bekannteste Figur hier in der Höhle ist der

Weisse Elefant

In dessen Bauch wurde (anscheinend erst später) eine rote Antilope gezeichnet.

Das Alter der Höhlenmalereien wird auf ca. 3300 vor Christus geschätzt.
Giraffe
Menschliche Gestalten
Wir geniessen noch ein wenig den Schatten der Höhle und plaudern noch etwas mit dem deutschen Pärchen bevor wir uns dann gemeinsam an den Abstieg machen.

Die weissen Pfeile, die den Weg weisen sollten, sind manchmal etwas arg gut versteckt;-)

Mittlerweile ist es wirklich sehr heiss geworden und ich bin froh als wir das Auto erreichen.
Um ca. 12 Uhr verlassen wir dann das Gelände der Ameib Ranch. Wir entscheiden uns für die direkte Route und lassen für dieses Mal die sicher sehr sehenswerte Spitzkoppe aus Zeitgründen aussen vor.
Die Route D1935 und D2306 ist dann so einsam, dass mir fast unheimlich wird. Es hat zwar immer wieder ein paar Wellblechhütten mit Ziegen davor, aber absolut kein Verkehr.
Ausser diesem süssen Eselchen da, welches einsam und verlassen mitten auf der Strasse vor sich hin trottete.
Ich bin froh, als wir die C-Strasse erreichen, welche uns westwärts nach Uis bringt.
In Uis machen wir einen kurzen Fanta/Sprite-Stop in der Tourist-Info (der Kaffee ist ausgegangen;-) und tanken dann an der gegenüberliegenden Tankstelle wieder voll.
Nun gehts noch ein paar Kilometer nach Norden, bevor dann die lange Zufahrt zur Brandberg White Lady Lodge folgt, immer auf das Brandberg-Massiv zu, dem höchsten Berg Namibias.
Schliesslich sehen wir den Wegweiser zur Lodge und folgen dem holprigen Weg runter ins Ugab-Tal.
Bei der Brandberg White Lady Lodge warten wir aufs Einchecken. Dies dauert etwas, aber hallo... wir sind in Afrika;-).
Wir haben eine Campsite vorreserviert, was hier wohl die bessere Wahl ist, als in der Lodge zu nächtigen.
Bereits beim Einchecken werden wir gewarnt, dass Wüstenelefanten in der Nähe des Campgrounds seien! Ich werde ganz hibbelig: Sollten wir tatsächlich das Glück haben Wüstenelefanten zu sehen?
Eingang zur Brandberg White Lady Lodge
Wir fahren zum Campground im Rivier. Wir parken mittendrin beim Stellplatz 10 schön im Schatten und laufen etwas rum um uns den schönsten Platz auszusuchen. Der Campground ist sehr grosszügig angelegt und es sind viele Plätze frei.
Mein Liebster findet den Platz 13 toll, mitten im Rivier gelegen, aber meine weibliche Intuition wehrt sich aus unerfindlichen Gründen dagegen und so bleiben wir dann gleich auf Platz 10, von wo wir einen schönen Blick auf die Ebene haben, parken den Wagen gerade und genehmigen uns ein Bierchen.
Schon bei unserer Ankunft hörten wir das Tröten der Elefanten, schätzten sie jedoch noch recht weit weg.

Da fährt aber der Tourbus der Lodge auf den Platz und hält direkt vor uns. Na, was soll das? Was sehen die da, was wir nicht sehen? Wir holen unsere Kameras aus dem Auto und laufen mal vorsichtig in die Richtung, in die die Leute alle gucken

Und dann sehen wir ihn auch: Direkt vor uns im Gebüsch ist ein grosser

Wüstenelefant!

Woowww!

Sicht auf den Elefanten direkt von unserem Platz aus!
Es ist ein richtig grosser Bulle, welcher an dem Baum rüttelt und dann die Früchte, welche hinunterfallen mit dem Rüssel aufliest.
Und ratet mal, wo es sich dieser Bulle gemütlich gemacht hat?

Direkt auf der Campsite Nr. 13, dem Favoriten meines Liebsten!

Weibliche Intuition hat eben manchmal doch was;-).
Zur Sicherheit waren übrigens Angestellte der Lodge auf dem Gelände, welche uns den empfohlenen Abstand zu den Tieren signalisierten.
Im Hintergrund taucht dann eine ganze Herde Elefanten auf, welche gemächlich durch das Rivier ziehen.

Einfach fantastisch!

Die Herde bewegt sich absolut geräuschlos. Und ich dachte immer, man müsse sie laut trampeln hören...
Urplötzlich gibt es eine grosse Aufregung, die Einheimischen rennen zurück, wir natürlich ihnen nach und sogar der Tourbus setzt zurück. Wahrscheinlich haben aber nur ein paar Eselchen die Elefanten kurz gestört, denn die Situation beruhigt sich gleich wieder und die Elefanten ziehen friedlich weiter.
Die Wüstenelefanten der Namib können etwas agressiver sein, als ihre Verwandten im Etosha-Nationalpark, da sie viel wandern müssen um Wasser zu finden und sich an die extremen Bedingungen anpassen mussten.
Hier auf dem Campground hatten sie anscheinend auch schon mal die Wasserleitungen zerstört...
Das Ganze war einfach ein unglaubliches Erlebnis, welches wir nie vergessen werden!

Wüstenelefanten direkt auf dem Campground, keine Zäune dazwischen, mitten in der freien Wildbahn, einfach super!!!

Wir sind so happy, dass wir das erleben durften. Es braucht nämlich schon eine gehörige Portion Glück, die Elefanten direkt vom Campground aus zu sichten!!!
Als die Elefanten dann weitergezogen waren, machten wir nach der ganzen Aufregung erstmal Znacht.
Mein Liebster grillt sich ein Stück Fleisch und ich mach uns wiedermal Teigwaren mit selbstgemachter Tomaso.
Der Campingplatz ist ziemlich basic, aber es hat auch hier einen Grill und Wasser direkt auf der Site.
Da wir ziemlich verschwitzt sind, genehmigen wir uns nach dem Znacht eine Open-Air-Dusche. Der sehr einfache, aber saubere, Sanitärblock ist nämlich oben offen und das Duschwasser wird durch einen kleinen Ofen mit Holz erwärmt (Bilder dazu gibts morgen). Licht hat es keines und so wird auch dieses Prozedere nochmals ziemlich abenteuerlich;-).
Danach gehts hoch ins Dachzelt. Ich muss sagen, heute bin ich froh etwas in der Höhe zu schlafen, denn grosse runde Fussspuren im Sand und riesige Haufen Mist direkt neben unserer Site zeigen uns, dass die Elefanten gerne auch mal direkt hier rumspazieren...
Die Eselchen, welche wohl die grosse Aufregung bei den Elefanten verursacht haben...
Tipps des Tages
  • In den Bull's Party Frühstücken... Warum nicht? Könnte aber längers dauern bis man da ist, weil man so viele Tiere sieht;-).
  • Bei der Wanderung zur Phillips Höhle feste Schuhe anziehen und genug zu Trinken mitnehmen. Bitte die Höhlenmalereien keinesfalls berühren.
  • Der Campingplatz der Brandberg White Lady Lodge liegt wunderschön mitten in der Natur, ist aber sehr einfach. Wenn man Glück hat spazieren die Elefanten vorbei und das ist einfach Woowww!!!
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