Namibia_25
8.10.2009 Etosha NP Ost
Heute ist leider schon unser letzter Tag im "grossen befahrbaren Zoo" namens Etosha NP angebrochen.
Nach dem Aufstehen gehen wir in der Lodge vorne um ca. 7 Uhr frühstücken. Hier gibts zwar sehr trockenes Brot, aber dafür wunderbar frischen Fruchtsalat mit Kellogs und auf Wunsch auch Egg+Bacon.
Danach gehts zurück zum Campground noch den gestrigen Abwasch nachholen und das Zelt zusammenpacken. Bis wir loskommen ist es doch tatsächlich bereits 9 Uhr.
Da wir noch einen Tag Eintritt nachzahlen müssen, fahren wir gleich nach Namutoni um dies zu erledigen.
Dieses kleine süsse Kerlchen haben wir am Wegesrand erblickt, mehr über ihn erfahrt ihr später noch.
Im schlauen Buch der Rezeption hat es relativ frische Einträge über eine Löwensichtung beim Wasserloch Tsumcor nördlich von Namutoni. Also nix wie hin!
Beim Wasserloch hat es schon viele Autos und dann sehen wir sie: Zwei Löwen, einer davon sicher männlich, ganz nah an der Strasse liegen! Wir halten respektvoll Abstand, können aber toll Fotos schiessen und Filmen.
Wooww, einfach toll! Dem König der Tiere so nah!
Und hier der König der Tiere in bewegten Bildern:

Windows Media File

Als wir dann noch etwas von einer anderen Seite ranfahren, erkennen wir den Grund für ihre träge Zufriedenheit:

Gleich um die Ecke liegt ein totes, wahrscheinlich noch nicht ganz ausgewachsenes, Rhino!

Laut Berichten, die wir später vernommen hatten, kamen kurz darauf Ranger vorbei, die die Fleischwunde geprüft und dem Nashorn den Kopf abgeschnitten hatten (wahrscheinlich um das Horn nicht den Wilderern zu überlassen). Dies ist zwar kein schöner Anblick, aber halt Natur!

Was uns erstaunte war, wie nahe die anderen Tiere sich den Löwen näherten.

Wir konnten uns das nur so erklären, dass sie entweder wussten, dass die Löwen momentan einfach vollgefressen waren oder der Durst liess sie leichtsinnig werden. Auf jeden Fall wimmelte es am Wasserloch trotz Löwen nur so von Springböcken, Kudus und Giraffen.

Nach diesem Highlight am Morgen fahren wir gen Süden noch weitere Wasserlöcher an, aber was jetzt noch kommt, ist ganz einfach noch Zugabe.
Hier im Ostteil des Parks hat es um einiges mehr Giraffen als im Westteil.
Konntet ihr schon mal eine Giraffe beim Trinken beobachten? Ein kompliziertes Verfahren. Hier schon mal die eine Variante. Eine zweite folgt dann heute auch noch...;-).
Dann sind wir wieder im Fort

Namutoni

angelangt. Es ist Zeit, es endlich mal ausgiebig zu besichtigen. Ausserhalb der Mittagszeit gibt es in den Camps immer nur Toast oder Pommes, also gönnen wir uns beim Kiosk am Pool wiedermal 2 Toasts.

Der Innenhof des Forts ist recht hübsch und in einem Souvenirshop hier findet mein Liebster einen coolen Lederhut mit integrierter Lüftung.
Wir hatten in den Camps Okaukuejo und Halali übernachtet, warum nicht auch hier in Namutoni? Die Übernachtung hier ist einerseits recht teuer und andererseits ist das Wasserloch hier anscheinend im Sept./Okt. nicht gut von Tieren besucht. Darum hatten wir uns für Onguma ausserhalb entschieden.
Aber auf ein Tier hier im Fort sind wir sogleich gestossen;-):

Auf dem Gelände wuselt eine Herde

Zebramangusten

herum. Diese kleinen Raubtiere sind ja so was von nervös...

Hier wird ein bisschen gegraben und da ein bisschen gebudelt, immer auf der Suche nach einem leckeren Käfer...

Nun ist Mittagszeit. Viele Tiere suchen in dieser Zeit den Schatten auf und sind nicht aktiv und so beschliessen auch wir, die wir ja mit Onguma eine herrliche Unterkunft haben, über die Mittagshitze zurück zur Lodge zu fahren.
An einen kleinen Wasserloch sehen wir noch diese, offensichtlich noch junge, da übermütige Giraffe. Lass dich nur nicht von einem Löwen erwischen, Kleiner!
Auch auf der Anfahrt zum Onguma Bush Camp sehen wir wieder Giraffen, welche sich gerne auch porträtieren lassen...
Hallöchen, was guckst du so...? ;-)))
Auf der Campsite packen wir Bikini/Badehose ein und laufen zum Swimming-Pool des Bush Camp. Es ist sehr heiss und im Pool schwimmen einige Mücken, aber die Abkühlung tut unheimlich gut. Mein Liebster nimmt noch ein kleines Nickerchen auf einem der Liegestühle.
Ausser uns ist niemand auf dieselbe Idee gekommen und wir haben die schöne Poolanlage ganz für uns alleine...
Neben dem Swimming-Pool hat es noch eine Aussichtsplattform, denn gleich hinter dem Zaun sieht man auf ein Wasserloch.

Im Moment tummeln sich da eine kleine Herde Springböcke...

Die ganze Anlage des Onguma Bush Camps macht mir grossen Eindruck. Nicht luxuriös, aber sehr stilvoll und sympathisch, finde ich.
Um ca. 14.30 Uhr laufen wir dann zurück zur Campsite und ich muss nachher zuerst im Schatten mich gleich wieder etwas runterkühlen, so heiss ist es mittlerweile. Wie geplant fahren wir nun ein letztes Mal in den Park Als erstes Tanken wir in Namutoni voll, dies sollte reichen bis zurück nach Windhoek.

Dann klappern wir noch die Wasserlöcher westlich von Namutoni ab. Kalkheuwel hat eine grottenschlechte Anfahrt und das Beste war... kein einziges Tier am Wasserloch! Also wieder zurück (holperdiholper...) und weiter.

Kaum haben wir die Strasse wieder erreicht, kommt uns plötzlich mitten auf der Strasse ein stattlicher Elefantenbulle in grossen Schritten entgegen (man beachte die beachtlichen "Häufchen" die er auf seinem Weg hinterliess...)
Da gibt es nur Eines: Rückwärtsgang einlegen, zurücksetzen und hoffen, dass er nicht plötzlich in Galopp verfällt!
Zum Glück entscheidet sich dann Herr Elefant doch noch die Strasse zu queren und im Gebüsch zu verschwinden.

Mittlerweile hatte er den ganzen (wenn auch nicht riesigen) Verkehr auf der Strasse aufgehalten.

Am Chudop Wasserloch hat es dann wiederum einige Giraffen, die wir eine ganze Weile beobachten.
Manchmal fährt ein Auto hin und gleich wieder weg: Wahrscheinlich wird das Bild hier als zuwenig spektakulär eingestuft.

Wir geniessen es aber, denn die friedliche Szenerie strahlt eine schöne Ruhe und Zufriedenheit aus.

Hier noch die versprochene zweite Variante einer trinkenden Giraffe:

Wegen ihrer langen Beine müssen sie diese stark spreizen, um überhaupt trinken zu können. Das Herz einer Giraffe ist sehr leistungsstark. Nur dieses verhindert überhaupt, dass die Giraffe nicht ohnmächtig wird, wenn sie sich aus dieser Haltung wieder aufrichtet.

Giraffen sind in dieser Position speziell angreifbar, darum checken sie die Umgebung vorher immer sehr genau, bevor sie trinken.
Und endlich ist es mir doch noch gelungen ein schönes Porträt eines

Gnus

zu schiessen.

Gnus sind vor allem wegen ihrer jährlichen Wanderung durch die Serengeti bekannt, welche zu den spektakulärsten Tierzügen der Welt gehören, aber auch hier im Etsoha NP haben wir viele Gnus gesehen, jedoch nicht in so riesigen Herden.
Als krönenden Abschluss des Tages wollen wir dann noch den Dikdik-Drive südlich von Namutoni fahren und wir sehen dann auch tatsächlich einige

Dikdiks.

Das süsse Kerlchen heute morgen an der Strasse gehörte ebenfalls zu dieser Gattung.
Dikdiks sind die kleinste Antilopenart Afrikas, nur wenig grösser als ein Hase und würden locker in eine Handtasche passen;-).
Und sie sind einfach sooo herzig, wir hätten fast eines eingepackt;-)...
Dikdiks sind oft paarweise unterwegs. Die Männchen erkennt man an zwei kleinen, spitze Hörnchen auf dem Kopf.
Auf der Strasse sehen wir auch wieder viele Giraffen und Impalas.

Leider müssen wir aber auch hier wieder beobachten, wie dämlich nahe einige Touristen an die Tiere ranfahren.

Ich hätte den Fahrer dieses Autos links im Bild gerne ein bisschen geschüttelt...

Die Fluchtdistanz wurde ganz klar nicht eingehalten und die Giraffe lief dann auch gleich darauf schnell davon. Schade, dass es Leute gibt, die so wenig Respekt vor den Tieren haben.

Dann ist es für uns leider Zeit den Park endgültig zu verlassen. Der Etosha NP war ganz klar ein Highlight unserer Reise!
Bei der Rückfahrt ins Onguma Camp sehen wir auf dem Gelände der Farm noch dieses hübsche;-)

Warzenschwein

mit seinen prächtigen Hauern.

Unsere Campsite haben mittlerweile

Perlhühner

in Beschlag genommen, welche ein grosses Gegacker verursachen.

Wir machen uns etwas frisch und gehen dann zur Lodge, wo wir uns fürs Abendessen angemeldet hatten.
Im Restaurant sieht es noch nicht nach Essen aus und so setzen wir uns noch ein bisschen an die Feuerstelle davor.
Zum kleinen Wasserloch auf der anderen Seite des Zaunes kommen Zebras, Springböcke und ein Schakal.
Wir sehen auch das Pärchen von Namutoni wieder, denen wir heute Mittag den Tipp mit den Löwen gegeben hatten und bemerken beim Plaudern, dass auch sie mit Hilfe des Namibia-Forums ihre Reise zusammengestellt hatten.
Um viertel vor 8 Uhr gibts dann Essen im offenen Restaurant und es ist wirklich lecker! Vor allem die Vorspeise ist exquisit. Beim Fleisch durfte mein Liebster mir dann etwas helfen. Auch das Glas Hauswein ist gut und günstig. Zwar tröpfelt es zwischendurch leicht vom Himmel, aber das hat uns nicht gestört.
Danach wollen wir noch unseren Rückflug rückbestätigen, aber an der Reception gibt man uns den Tipp es doch besser morgen während der Büroöffnungszeiten zu versuchen.
Foto des Restaurants und der Feuerstelle am Mittag geschossen
Zurück auf der Campsite haben wir noch neue Nachbarn gekriegt.

Ein junges deutsches Pärchen, welches in den letzten Wochen Botswana quasi durchschwommen haben und nun noch Namibia bereisen wollen.

Wir tauschen ziemlich lange Erfahrungen aus und schenken ihnen dann unsere Kisten, sowie Grillkohle, Alufolie, Blitzer und Kaffee, da unser Campingabenteuer ja morgen leider vorbei sein wird.

Wir zeigen ihnen auch noch unseren kleinen Mitbewohner, einen

Gecko

welcher es sich in unserem Dusch-/WC-Häuschen bequem gemacht hat.

Recht spät, erst so ca. um halb elf legen wir uns dann das letzte Mal für diese Ferien in unserem Dachzelt schlafen.

Tipps des Tages
  • Wer Frühstück und/oder Abendessen in dem Onguma Bush Camp zu sich nimmt, macht sicher nichts falsch.
  • Der Eintritt in den Etosha NP kann nur in den Camps, nicht am Eingangstor bezahlt werden.
  • Um die Mittagszeit sind die Tiere weniger aktiv, also die beste Zeit um ebenfalls eine Pause zu machen.
  • Bitte zu den Tieren mit dem Wagen einen gewissen Abstand einhalten. Einerseits aus Respekt dem Tier gegenüber, andererseits kann es gerade bei Elefanten oder Nashörner sehr gefährlich werden!
Das schnellste Landsäugetier der Erde und dann noch eine recht stachlige Angelegenheit gibts HIER
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