USA2007_12
22.6.2007

Grand Canyon

Wir erwachen wiederum früh.

Neben uns campen Berner aus dem Emmental. Wie klein die Welt doch ist...

Man erzählt sich von wo man kommt und wohin man noch will, so das Übliche halt.

Bevor wir dann losfahren, wird noch etwas der Wagen aufgeräumt.

Dann geht die Reise los Richtung Grand Canyon.

Links noch ein letztes Bild aus dem Monument Valley.

Auf Wiedersehen, Indianerland, wir kommen wieder!

Da wir durch Navajo- und Hopi-Gebiete fahren, sehen wir überall am Wegesrand Verkaufsstände mit Indianer-Souvenirs.

Die Baracken in denen die Indianer zum Teil wohnen sehen sehr ärmlich aus. Das macht uns nachdenklich...

Wir tanken relativ weit vor dem GC nochmals voll, da es hier noch günstiger ist.

Nach Cameron steigt der Highway recht an und wir kommen wieder in waldiges Gebiet. Wir fahren durch den East-Entrance in den Park hinein.

Beim Bild rechts haben wir ein bisschen geschummelt. Das wurde nämlich eigentlich erst am nächsten Morgen beim South-Entrance geknipst.
Als Erstes sehen wir gleich den Watchtower des Desert View Points.

Dieser Turm ist eine Nachbildung von ähnlichen Turmbauten früher Indianerstämme.

Wir steigen aber nicht hinauf. Uns reicht die Aussicht von der Terrasse gleich unterhalb des Turms.

Und dann können wir einen ersten Blick in den Grand Canyon werfen.
Der Grand Canyon, das Naturwunder, welches man anscheinend unbedingt mal im Leben gesehen haben muss.

Nun ja, was soll ich sagen: Irgendwie haut uns die Aussicht von hier aus gar nicht so vom Hocker.

Klar ist das ein sehr grosses, tiefes Loch, aber irgendwie kann man es gar nicht so richtig erfassen und nach den grossartigen Erlebnissen der letzten Woche sind wir fast ein wenig enttäuscht.

Wir laufen dann noch etwas zwischen den Ruinen am Desert View Point rum und machen eine kurze Snack-Pause bevor wir dann den East Rim weiterfahren.
Dieses Prachtsexemplar von einem Raben hat sich hier am Viewpoint hervorragend in Szene gesetzt.

Bis jetzt hatten wir ja auf jedem Campingplatz ein nettes Haustier(chen). Im Grand Canyon waren es diese riesigen Raben.

Mir waren sie fast ein wenig unheimlich.

Wir halten noch an einem der weiteren Viewpoints. Leider weiss ich nicht mehr ob es der Lipan oder der Moran Point war. Ich denke eher der Moran Point.

Hier hat uns die Aussicht dann schon etwas besser gefallen und es war auch nicht so überlaufen.

Den Stop, den wir bei den Tusayan Ruins mit kleinem Museum gemacht haben, hätten wir meiner Meinung nach auch auslassen können. Nur was für schlechtes Wetter, finde ich.

Am Grandview Point hat unser Fahrer dann dringend ein Nickerchen nötig. Wir legen unter einem Baum in der Nähe des Viewpoints unsere Picknickdecke hin und eins, zwei, eingeschlafen ist er.

Währenddem habe ich ein bisschen die Gegend inspiziert. Beeindruckt hat mich ein Infoschild, welches darauf hinweist, dass vor ein paar Jahren eine 24jährige, gut trainierte Marathonläuferin auf einem Hike ins Tal gestorben ist. Sie hatte viel zu wenig Wasser und Nahrung dabei und keine Karte mitgenommen. Sie und ihr Freund hatten den Weg und die Hitze total unterschätzt.

Wir haben dieses Jahr nicht vor in den Canyon hinabzusteigen und falls wir das mal machen wollen, nur mit sehr guter Vorbereitung und sicher nicht in den Sommermonaten.

Nach dem Nickerchen gings dann weiter direkt zum vorgebuchten Mather Campground.

Beim Aussteigen hatte ich gleich zwei Schrecksekunden. Die eine seht ihr rechts. Ein überdimensionaler Käfer an der Autotüre.

Der zweite Schrecken jagte mir mein Schatz ein, als er unser Auto beim rückwärts Einparken beinahe auf einen grossen Stein aufsetzte.

Ich hatte zwar geschrien, aber bei laufender Musik im Auto hat er nichts gehört. Einen knappen Centimeter vorher kam das Auto zum Stehen. Glück gehabt...

Auf dem Mather CG hatten wir den Platz 10 (nur für Zelte) reserviert. Wiederum ein sehr schöner Platz und nahe beim Eingang gelegen.

Ein kurzes Wort noch zur Reservierungsfrage: Als wir ankamen hatte es nur noch für Zelte freie Plätze, als wir am nächsten Tag (Samstag) dann losfuhren, sahen wir dass der ganze CG restlos ausgebucht war. Vorbuchen war also keine schlechte Idee.

Am frühen Abend machten wir uns dann auf zu unserer Wanderung entlang des Rims. Wir wollen einen Teil des West Rim Trails laufen und dann den Sonnenuntergang geniessen..

Wir fahren mit dem Auto zum Startpunkt der Wanderung. Das Village Shuttle fährt uns einen zu grossen Umweg. Wir finden das Shuttle-Bus-System hier nicht so gut gelöst wie z.B. im Zion NP.

Da das Shuttle Richtung Hermits Rest auf dem Rückweg nicht an allen Stationen hält, beschliessen wir erstmal vom Parkplatz aus loszulaufen um bei Bedarf jederzeit den Shuttle Richtung Hermits Rest zu nehmen.

Im Abendlicht wirkt der Grand Canyon schon viel beeindruckender.

Das versöhnt mich ein bisschen...

Etwas abseits der Aussichtspunkte ist es gleich viel ruhiger und man kann auch wieder Kaninchen sehen.

Wir konnten von oben auch einen Blick auf den Plateau Point werfen (Bild rechts). Ein Felsvorsprung etwa auf halbem Weg in den Canyon hinein. So wie es aussieht aber mit null Schatten.
Hier noch zwei, drei Impressionen der Wanderung Richtung Hopi Point. Das Licht verändert sich dauernd und die Rottöne nehmen zu.
Ein Teilstück können wir nicht dem Rim entlang laufen, da wir die Orphan Mine umgehen müssen. Eine Mine wo früher auch Uran abgebaut wurde, darum wird hier überall auf die Gefahr von radioaktiver Strahlung hingewiesen.
Am Hopi Point steht die Sonne schon recht tief und es hat viele Leute. Von einem zufällig anwesenden Tourleiter hören wir, dass der Mohave Point ein Stück weiter dem Rim entlang der beste Punkt zum Fotografieren des Sonnenunterganges sei und kurzentschlossen nehmen wir den nächsten Shuttle.
Nun, wir hätten es besser sein lassen. Leider sinkt während der nicht enden wollenden Fahrt die Sonne immer tiefer und als wir dann endlich am Mohave Point ankommen, liegt der grösste Teil des Grand Canyons schon im Schatten.
Wir geniessen dann trotzdem mit einem kleinen Häufchen anderer Touristen die letzten Sonnenstrahlen.
Die Konturen sind nun klarer und somit auch besser zu fotografieren. Der Grand Canyon hat mein Herz zurückerobert!
Meine liebsten Impressionen des Sonnenuntergangs am Grand Canyon findet ihr hier:
Sobald die Sonne untergegangen ist, wird es sofort kalt und ein Wind kommt auf. Da ich keine Jacke dabei habe, friere ich ziemlich.

Der nächste Shuttle kommt dann aber bald und recht holprig geht es dann über Hermits Rest zurück zum Village.

Zurück auf dem CG müssen wir zuerst unsere knurrenden Mägen beruhigen.

Im Dunkeln reitet dann hoch zu Ross eine Parkrangerin vorbei um uns nochmals darauf hinzuweisen, dass wegen extremer Waldbrandgefahr kein offenes Feuer erlaubt sei. Wir wissen das bereits und grillen unsere Burger auf dem Gaskocher.

Danach ruft der Schlafsack. Bevor ich einnicken kann, höre ich Hunde in der Ferne heulen (oder waren es etwa Kojoten...?)
Tipps des Tages:
  • Den Mather Campground reservieren. Vorallem am Wochenende.
  • Der Grand Canyon entfaltet seine Pracht erst in der Abendsonne. Wir mussten aber selber erfahren, wie rasch die Sonne sinkt. Also, zu einem Punkt laufen (oder fahren) und da bleiben und geniessen.
  • Etwas abseits der Aussichtspunkte ist es sofort viel ruhiger und der Blick ebenso schön.
  • Die Kälte hier oben nicht unterschätzen. Sobald die Sonne weg ist, braucht man auch im Sommer eine Jacke.
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