USA2007_17
27.6.2007

Yosemite Nationalpark

Da heute nichts aus dem Panorama-Trail wird, da ja alle Plätze im Bus ausgebucht sind, stehen wir für einmal nicht sehr früh auf. Gemütlich essen wir dann erstmal Frühstück, schliesslich muss bis morgen alles weg. Da wir vorallem wegen der Wasserfälle gekommen sind und sie dieses Jahr wegen dem milden Winter eher mager ausfallen, nehmen wir uns vor zu den Wasserfällen des Merced River zu wandern. Diese führen immer Wasser.
Wir laufen vom CG los zum Happy Isles Nature Center. Es hätte auch einen Shuttle-Bus, der aber einen ziemlichen Umweg fährt. Da laufen wir die kurzen 0,8 Meilen doch lieber selber.

Gleich beim Happy Isles Nature Center sehen wir dieses komische Gefährt, dass wir als Bärenfalle identifizieren.

Auch wenn wir diese Nacht keinen Besuch von Bären hatten, muss es also hier wirklich welche geben...

Von hier aus startet der Mist Trail zum

Vernal Fall.

Es geht laufend etwas bergauf, manchmal näher, manchmal weniger nah am Merced River entlang. Es hat hier wirklich sehr viele Leute. Ruhe und Einsamkeit muss man hier nicht suchen.

Und dann sehen wir ihn auch schon, den Vernal Fall.

Wir sind bei einer Brücke angelangt, wo sich die Leute nur so drängeln.

Anscheinend ist hier für einen Teil der Touristen schon Endstation.

Natürlich nicht für uns. Wir wollen sicher bis zum Kopf des Wasserfalls laufen.

An der Brücke hat es noch dieses Toilettenhäuschen.

Erklärt mich ruhig für verrückt, aber ich muss hier einfach mal zeigen, dass die Amis sogar hübsche Toilettenhäuschen bauen können...

Der Blick auf den Wasserfall wird immer schöner und die in den Fels gehauenen Stufen immer steiler.

Man spürt auch die Gischt des Wasserfalls, richtig nass wurden wir jedoch nicht, obwohl eine Abkühlung gut getan hätte.

Ein Bild ohne irgendwelche Leute drauf war fast unmöglich zu machen.

Da wir nichts beschönigen wollen, hier ein Bild, welches den Touristen-Aufmarsch zeigt.

Wir hatten uns aber darauf eingestellt und nahmen es dementsprechend locker.

Am Fusse des Wasserfalls in der Gischt bildete sich ein schöner Regenbogen.
Und dann noch ein paar Stufen und wir waren am Kopf des Wasserfalls angelangt.

Hier kann man von der Seite über den Wasserfall hinuntergucken.

Hinter dem Wasserfall hat es einen kleinen See namens

Emerald Pool.

Eigentlich ist hier Baden wegen Unfällen aufgrund des glitschigen Ufers verboten, aber es sind trotzdem einige im Wasser.

Auch mein Liebster musste da natürlich reinhüpfen. Mir waren aber die geschätzten 8°Celsius zu kalt.

Ich setz mich lieber für eine kurze Rast ans schattige Ufer und schiesse Beweisfotos.

Nach dieser kurzen Abkühlung und Rast überlegen wir wies nun für heute weitergehen soll.

Eigentlich wollten wir ja noch weiter zum Nevada Fall.

Wir merken aber, dass wir zuwenig Getränke eingepackt hatten, nur etwas mehr als 1 Liter pro Person und so sind wir schon ziemlich ausgeschossen.

Wir beschliessen vernünftig zu sein und nicht mit nur noch 5dl Wasser für uns beide zum Nevada Fall zu laufen. Laut Plan wäre das nochmals so weit gewesen, wie bis hierher.

Um es aber nicht langweilig werden zu lassen und etwas den Menschenmassen zu entfliehen, beschliessen wir für den Rückweg anstatt wieder den Mist Trail dem Wasserfall entlang zurück, den John Muir Trail zu nehmen.

Fast hätten wir den Entscheid bereut, denn vom Emerald Pool aus gings zuerst nochmals ziemlich bergauf, bevor dann die Abzweigung zum John Muir Trail kam. Bergauf heisst Durst und das Wasser ging nun wirklich zur Neige.

Dafür wurden wir auf diesem Abschnitt mit dem schönsten Blick auf den nun unter uns liegenden Vernal Fall belohnt.

Auch den Nevada Fall hatten wir unterwegs oft wunderschön im Blickfeld.

Danach gings dann endlich abwärts. Auch der John Muir Trail ist schön angelegt. Er wird aber auch von Pferden frequentiert, die immer den Vortritt haben, und dementsprechend roch es ab und zu ziemlich nach Pferdemist.

Unterwegs sahen wir dann auch eine Rangerin mit einem Pferd und einem Muli gemütlich warten.

Das wäre auch noch ein toller Job...

Der Abstieg geht dann rasch und bald geht der Weg wieder in den Mist Trail über.

Am Happy Isle Nature Center angekommen sind wir nicht nur durstig, sondern auch hungrig.

Zum Glück hat es hier einen Snack-Stand.

Das Vegi-Sandwich schmeckt jedoch ziemlich übel. Das mit Fleisch ist anscheinend besser.

Zum Essen bleiben wir noch etwas am schönen Merced River sitzen.

Dann gehts kurz zurück zum Campground.

Laut allen Reiseberichten muss man den Blick vom Glacier Point einfach gesehen haben und so fahren wir kurz darauf, noch gar nicht müde, los.

Auf dem Weg machen wir noch einen Abstecher zu den

Yosemite Falls.

Die sind für uns aber eher eine Enttäuschung. Erstens führen sie sehr wenig Wasser, zweitens hat es wahnsinnig viele nervige Touristen und drittens liegt der Wasserfall momentan absolut im Schatten.

Also nichts wie weiter Richtung Glacier Point.

Einen kurzen Fotostopp noch beim legendären

Tunnel View.

Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick zurück ins Yosemite Valley.

Im Vordergrund links sieht man "El Capitan" ein eindrucksvoller Granit-Monolith und rechts noch die kläglichen Überbleibsel der Bridalveil Falls. Auch sie führen fast kein Wasser mehr.

Die Strecke zieht sich sehr. Vom Campingplatz aus muss man eine gute Stunde rechnen. Und dann sind wir da, auf dem

Glacier Point.

Von hier aus kann man einen grossen Teil des Valleys überblicken. Man sieht links den Half Dome und rechts in der Ferne den Vernal und den Nevada Fall, wo wir vor ein paar Stunden noch waren. Genau zu unseren Füssen liegt der Campingplatz.

Nach einem letzten Blick auf den imposanten Halfdome fahren wir dann zurück ins Tal.

Nun wird zuerst geduscht. Wenn man ins Tal reinfährt liegt das Housekeeping Camp mit Dusche direkt auf dem Weg. Was einem da aber für 5$ pro Person geboten wird, ist eine Frechheit. Die Duschen sind dreckig und z.T. kaputt. Das warme Wasser ist nicht regulierbar. Die San Diego-Guys hatten recht, besser stinken, als hier duschen...

Eine Frau hatte uns auf dem Parkplatz vor den Duschen wiedererkannt und musste uns doch gleich berichten, dass ihr Mann, den wir heute mit ihr auf dem Mist Trail gesehen hatten, bis auf den Halfdome gestiegen war. Sie war offensichtlich mächtig stolz auf ihn. So sind die Amis eben, ... irgendwie sympathisch.

Nun brauchen wir noch irgendetwas zu futtern. So steuern wir im Curry Village das Pizza Patio an. Hier trifft uns fast der Schlag! Obwohl wir auf viele Leute eingestellt waren, ist es hier ganz einfach absolut übervölkert und mächtig laut.

Nach dem Anstehen fürs Bestellen erhalten wir einen Vibrator der angibt, wenn man die Pizza holen kann. Wir waren so hungrig und hatten so genug von dem Bienenkorb um uns herum, dass wir hofften das kleine Ding mittels Hypnose zum Vibrieren bringen zu können.

Als es dann endlich soweit war, schnappten wir uns die Pizzen und flüchteten auf unseren Campingplatz.

Unsere San Diego Guys hatten wieder ein Riesengaudi am Abend. Die Dame im Club ist übrigens Gefängniswärterin und überzeugte Demokratin, die George W. Bush das Allerletzte findet.

Eine Episode mit unserem Howdy-Guy gabs natürlich auch noch:

Wir sassen da so gemütlich an unserem Campingtischchen mit unserer kleinen romantischen Kerzenlaterne. Da kam der Howdy-Guy mit einer Riesengaslampe angelaufen, stellte sie uns auf den Tisch und sagte, "das ginge ja nicht, wir hätten ja gar kein Licht und sehen ja nix" und wir hatten dann unverhofft eine Gaslampe die den ganzen Platz ausleuchtete, was eigentlich nicht unsere Idee war;-)

Nun, später brachten wir die Lampe dann dankend zurück und verzogen uns ins Zelt. Auch die San Diego Guys gaben dann irgendwann Ruhe.

Tipps des Tages:
  • Obwohl erst Juni waren alle Wasserfälle ausser diejenigen des Merced River nur noch Rinnsale. Also, wer auf Nummer sicher gehen will, muss wohl früher im Jahr anreisen.
  • Die Hauptsehenswürdigkeiten im Yosemite NP sind voller Touristen. Also, sich darauf einstellen oder es sein lassen...
  • Die Wanderung zum Vernal Fall ist sehr schön. Unbedingt noch ein paar Schritte weiter Richtung Nevada Fall machen, gibt die schöneren Ausblicke.
  • Der Anfahrtsweg zum Glacier Point ist sehr lang. Also genügend Zeit einplanen.
Nach einem frühmorgendlichen Überraschungsbesuch, sehen wir uns Riesenbäume an und fahren dann weiter nach San Francisco, klicke HIER
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