USA2007_11
16.8.2008

Durchs Dinoland nach Moab

Um 7 Uhr geht der Wecker. Ein Blick aus dem Zelt: Oje, es sieht nach Regen aus. Also schnell aufgestanden und das Zelt noch im Trockenen abgebaut. Es reicht dann sogar noch für einen Kaffee/Tee auf dem Kocher.

Eben als wir dann losfahren, beginnt es zu regnen. Für ein nächstes Mal schauen wir uns noch kurz den anderen Campground etwas weiter der Strasse entlang im Steinaker State Park an. Hier hat es mehr Bäume und die Plätze scheinen etwas weiter auseinander zu liegen. Aber landschaftlich hat uns der Red Fleet schon besser gefallen.

Dann fahren wir noch die kurze schöne Strecke bis nach

Vernal.

Vernal nennt sich Utah's Dinosaur Land. Da sind wir ja mal gespannt...

Nach einem kurzen Frühstück im Burger King, untermalt mit Live Country Music der einheimischen Senioren (finden wir echt witzig:-), besuchen wir das Dino-Museum im Vernal für 6$ pro Person. Dies ist zwar unser Schlecht-Wetterprogramm, aber wir werden nicht enttäuscht.
Das Museum ist gut gemacht. Sehr spannend denke ich auch für Kinder, da man vieles Anfassen und selber ausprobieren darf. Im dazugehörenden Garten hat es lebensgrosse Replikas von Dinos, die jeden grossen und kleinen Dinofan sicher in Verzückung versetzen.
Bevor wir weiter nach Moab fahren, haben wir noch etwas Zeit für das

Dinosaur National Monument.

Das Dinosaur National Monument hätte auch landschaftlich viel zu bieten, aber in Anbetracht der dunklen Wolken die sich über dem Gebiet zusammenbrauen, beschliessen wir "nur" einen Abstecher ab Jensen zum Dinosaur Quarry Visitor Center zu machen.

Hier ist das Wetter noch schön.

Das Visitor Center ist offen (wenn auch mit einem provisorischen Gift Shop), leider ist aber die Ausgrabungsstätte geschlossen.

Im Juli 2006 musste man sie schliessen, weil sich der Boden gefährlich senkte. Seitdem ist man daran eine Lösung zu suchen, wie man den Besuchern wieder die Möglichkeit geben könnte live bei Ausgrabungen von Dinosaurierknochen dabei zu sein.

Man kann aber den

Fossil Discovery Trail

laufen, der unterhalb des Quarry (Ausgrabungsstätte) beginnt.

Links kann man abbiegen um Dinosaurierspuren in einer Felswand zu sehen. Ich finde, dafür braucht es ein bisschen viel Vorstellungskraft, also wir haben nicht wirklich was Interessantes gesehen.

Rechts kann man dann aber zu einer Felswand abbiegen (siehe Bild rechts). Und da sind wir dann fündig geworden.

In dem Felsen sieht man sehr gut verschiedene Dinosaurierknochen halb herausragen. Auf Einzelne wird mit einem weissen Pfeil hingewiesen.
Was genau auf dem Bild links zu sehen ist, weiss ich nicht.

Für mich sieht es fast wie das Gesicht eines Raub-Vogel-Sauriers (oder so ähnlich) aus.

Auf jeden Fall weckt so eine Wand den Entdecker in dir;-)

Wir verlassen dann diese, auch geologisch, spezielle Gegend.

Bei der Ortschaft Dinosaur tanken wir und biegen gegen Süden ab. Wir lassen den Regen hinter uns. Es geht über den Douglas Pass. Eine schöne Strecke, aber laaang. Wir befinden uns nun übrigens im Staate Colorado.

Dann neigt sich der Benzinpegel langsam dem Ende zu, noch zuversichtlich denken wir, dass wir in der Nähe der I70 sicher noch eine Tanke finden werden.

Die Auffahrt auf die I70 müssen wir dann etwas suchen, sie ist schlecht angeschrieben. Keine Tanke am Weg... Auf der I70 dann keine Ausfahrt mit Tankstelle. Wir finden auf unserer Karte noch eine Ortschaft namens Cisco, da müssen wir durchfahren und da ja in den USA jede Ortschaft eine Tanke hat....

Auf der I70 habe ich übrigens das schrecklichste Plumpsklo der Welt kennengelernt und nachher haben wir noch festgestellt, dass ich die Cranberrie-Saft-Flasche im Kofferraum nicht fest genug zugeschraubt hatte und unser Kofferraum sieht nun aus, als hätten wir darin eine blutige Leiche gelagert.

Nach der Putzaktion gehts dann weiter, aber der nächste Schock folgt sofort...

Die auf der Karte gross eingezeichnete "Ortschaft" Cisco an der 128 Richtung Moab, ist nichts anderes als eine Geisterstadt! Ein paar verfallene Häuser und vor allem KEINE TANKE!

Das berühmte Wörtchen mit Sch... ist hier nun wahrlich angebracht und wir beginnen zu rechnen.

Umkehren ist keine Option, laut unseren Schätzungen liegt die Ortschaft Moab, welche sowieso unser Ziel ist, am Nächsten. Wenn wir uns nicht verrechnet haben, könnte das Benzin evt. knapp bis Moab reichen!

Was tut man in so einer Situation?

Zuerst mal Ruhe bewahren (mein Liebster ist zum Glück Meister in dieser Disziplin), dann die Klimaanlage ausschalten und die Fenster auf keinen Fall runterkurbeln.

Dann möglichst benzinsparend fahren... und hoffen. Auch wenn das rote Lämpchen im Wagen schon drohend aufleuchtet...

Die wunderschöne Strecke 128 konnte ich nicht wirklich geniessen. Mein Liebster bestand aber darauf wenigstens ab und zu einen kleinen Stop einzulegen z.B. bei dieser tollen roten Felswand (links).

Wer findet auf dem Bild meinen Schatz?

Auch das Bild von den Fisher Towers im Hintergrund und dem Colorado River im Vordergrund musste einfach sein...

Die Strecke UT 128 ist einfach wunderschön!

Wir müssen diese Strecke später noch mal fahren, wenn wir uns etwas mehr auf die Landschaft und etwas weniger auf das Fahren konzentrieren müssen.

Wahrscheinlich mit dem letzten Liter und nach einer gefühlten Ewigkeit erreichen wir doch tatsächlich

Moab.

Die erste Tankstelle will unsere Kreditkarte nicht, bei der zweiten klappts dann aber. Ufff...

Nach dieser Aufregung schauen wir noch kurz bei MacDoof vorbei, bevor wir dann endlich unseren geliebten

Arches Nationalpark

anfahren können.

Ein kleiner Stopp beim Visitor Center macht uns klar, dass wir die geplante Wanderung morgen, den Devils Garden Trail bis zum Double O Arch, nicht machen können.

Der ganze Trail ist nämlich gesperrt, weil der Wall Arch, welcher auf dieser Strecke liegt, am 4. August überraschend in sich zusammengefallen ist.

Dabei ist es doch der Landscape Arch, welcher so dünn ist, dass man jederzeit mit seinem Einsturz rechnen muss...

Zum Glück gibts in dieser herrlichen Landschaft noch ganz viel anderes zu sehen.

Uns wird morgen auf jeden Fall nicht langweilig werden...

Die Landschaft des Parks nimmt uns auch dieses Jahr sofort wieder gefangen. Die tiefstehende Sonne und die dekorativen Wölkchen tun noch das Übrige...

Wir haben auf unserem Lieblings-Campground des Westens namens

Devils Garden Campground

wiederum einen Stellplatz reserviert. Dieses Mal die Nummer 50. Ein wahres Schmuckstück mit genügend Schatten.

Der schöne Grill wird angeworfen. Man kann herrlich auf den Baumstämmen rund um das Feuer sitzen und die Stimmung einfach geniessen.

Oder man macht es wie mein Liebster und erklimmt den Felsen direkt hinter der Campsite und geniesst in der Abendsonne die Aussicht.

Hugh, der Indianer lässt grüssen...

Schon bald geht die Sonne unter und der Mond geht auf.

Schon letztes Jahr war das ein tolles Erlebnis. Dieses Jahr wird es noch von einem wunderbaren Vollmond gekrönt! Die Stimmung hier ist einfach unbeschreiblich.

Wir entfachen das Feuer nochmals und bewundern noch etwas den Sternenhimmel bevor wir uns dann losreissen und der Schlafsack uns ruft.
Tipps des Tages
  • Das Dino-Museum in Vernal ist eine gute Schlechtwetter-Alternative. Vor allem für grosse und kleine Dinosaurier-Fans interessant.
  • Im Dinosaur National Monument könnte man viele schöne, aber zeitraubende Wanderungen unternehmen. Wir haben nur die Dinosaurier-Ecke ab Jensen besucht. Für Paläontologen und andere Knochenfans ein Muss, für alle anderen kein Must-see.
  • Achtung: Auf der Strecke 139 frühzeitig tanken! Auf der I70 und 128 hat man keine Möglichkeit mehr dazu. Und ja, ich weiss es jetzt: Nicht jede "Ortschaft" in den USA die auf einer Karte verzeichnet ist, hat eine Tankstelle.
  • Unbedingt die UT 128 fahren, aber dazu später mehr;-)
  • Zum Devils Garden Campground muss ich eigentlich nicht mehr viel sagen: Es ist einfach ein Traum-Campground!
Arches NP, Canyonlands NP und am Schluss noch leuchtend rote Felsen gibt es HIER
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