USA2008_12
17.8.2008

Arches und Canyonlands Nationalpark

Ich schlafe nicht so gut und weiss eigentlich gar nicht warum.

Nach dem Aufstehen habe ich Mühe mit dem Gedanken, diesen wunderschönen Campingplatz schon wieder zu verlassen. Wir haben für die nächste Nacht ein Motelzimmer in Moab vorgebucht. Trotz fehlender Dusche wäre mir jetzt eigentlich eine Nacht mehr auf dem CG lieber gewesen. Wir machen Frühstück und bauen dann das Zelt ab.

Da ja der Weg zum Double O Arch gesperrt ist, müssen wir uns nach Alternativ-Wanderungen umsehen. Aber da gibt es so viele...

Wir entscheiden uns erstmal für den Abstecher zum

Skyline Arch.

Es sind nur ein paar Meter von der Strasse aus zu laufen, also echt keine Herausforderung. Aber wer Steinbögen liebt wie wir, kann nicht genug davon sehen...

Man kann zwischen den Felsen vor ihm noch etwas raufklettern und ihn von unten bewundern.

Dann fahren wir zum Trailhead des Broken und Sand Dune Arch.

Auch diese beiden Wanderungen sind recht kurz und einfach zu gehen.

Der Broken Arch könnte übrigens schneller auch vom Campground aus erreicht werden.

Wir laufen zuerst zum

Sand Dune Arch.

Der wirklich sehr kurze Weg zu diesem Arch ist wunderschön.

Man muss zuerst zwischen zwei schmalen Felswänden hindurch und dann befindet man sich in einer kühlen wunderbar sandigen Schlucht von hohen Felswänden umgeben. Ein grosser Sandkasten sozusagen...

Der Sand Dune Arch selber ist dann eher klein und wenig spektakulär.

Bei dieser Wanderung ist ganz klar der Weg das Ziel...

Wir laufen den Weg wieder zurück und nehmen dann bei der Abzweigung den Weg zum nächsten Arch.

Diese Strecke führt über eine Ebene ohne Schatten.

Der Mittag naht und die Temperaturen steigen.

Entlang des Weges hat es wieder unglaublich tolle Felsformationen.

Beim

Broken Arch

eingetroffen, sehen wir dass der Arch nicht etwa "broken"=gebrochen ist, sondern nur in der Mitte eine Rissstelle hat und etwas eingesackt erscheint.

Durch diesen Arch kann man hindurchgehen und ihn auch von der anderen Seite bewundern.

Muss ich erwähnen, dass wir ganz alleine da waren:-)...?

Ich schiesse wiedermal unzählige Fotos und wir geniessen es diese herrliche Landschaft ganz für uns alleine zu haben.

Tja, überall wo man ein bisschen laufen muss, ist man gleich ganz einsam... Also, wir haben nichts dagegen!

Da es nun schon 11 Uhr ist und wir heute noch ein anderes Highlight auf dem Programm haben, machen wir uns dann langsam auf den Rückweg.

Diesen kleinen Kerl hier, haben wir noch auf dem Rückweg angetroffen.

Nun sehen wir auch zwei andere Wanderer die uns entgegenkommen. Wir sind also doch nicht ganz alleine hier...;-)

Unterbrochen von ganz vielen Fotostopps (es sind einfach zu viele Bilder von Felsen und nochmals Felsen, um sie hier reinzustellen) verlassen wir dann den Arches Nationalpark, der uns auch dieses Jahr wieder beeindruckt hat.

In Moab waschen wir in einer Laundry unsere Wäsche. Auch nach 2x Tumblern ist das Zeug nicht trocken und so greifen wir wieder auf unser bewährtes "Selfmade-Trocknungssystem" im Auto zurück.

Gleich gegenüber hat es noch einen Burger King, wo wir uns kurz mit Burger und Onion Rings eindecken.

Nun machen wir uns von Moab aus auf den Weg zum

Canyonlands Nationalpark.

Diesen Nationalpark mussten wir letztes Jahr wegen Zeitmangel auslassen.

Der Nationalpark ist in 3 Teile aufgeteilt:

Den "Island in the sky", den "The Needles" und den "The Maze"-District.

Wir fahren nur den Island in the Sky-District an und schon dieser Weg ist lang, sehr lang.

Man fährt mal zuerst eine gute Stunde (wenn nicht länger) bis man auf dem Hochplateau (Mesa) ist.

Die Tafelberge, die man auf dem Weg sieht, erinnern mich irgendwie ein wenig an das Monument Valley...

Gleich der erste Stop nach dem Visitor Center machen wir beim

Shafer Trail Overlook.

Dieser Trail sieht echt krass aus. Dies ist eine beliebte 4x4-Strecke zurück nach Moab. Dafür muss man aber viel Zeit mitbringen. Ich schreibe in meinen Reisebericht: "Irgendwann fahren wir diese Strecke mal runter oder rauf!" Ob dies wohl irgendwann Wirklichkeit wird...?

Unser erster Abstecher gilt dem berühmten

Mesa Arch.

Hier gibt es eine kleine Rundwanderung. Eigentlich kein Problem, wenn es nicht so furchtbar heiss wäre.

Wir sind uns bewusst, dass wir natürlich zur falschen Tageszeit hier sind. Wer die wirklich tollen Bilder schiessen will, muss zum Sonnenaufgang (und zwar pünktlich) hier sein. Dann kann man Bilder machen, wie sie hier zu sehen sind.

Uns hat er aber trotzdem beeindruckt. Vor allem weil es direkt hinter ihm so gewaltig "s'Loch ab geht".

Wir waren dann auch nicht so wahnsinnig wie andere Touristinnen hier, die für ein gutes Foto auf dem Arch balancierten!

Als Nächstes fahren wir zum

Grand View Overlook.

Hier wird die Kraft demonstriert, mit dem sich der Colorado River und der Green River ihren Weg in den Fels "gefressen" haben.

Faszinierend sind auch die weissen "Häubchen" der Felsen. Wieder so eine rätselhafte geologische Formation.

Und dann wächst da mitten aus dem Felsen ein kleines Bonsai-Bäumchen...

Die Hitze hier macht mich schrecklich müde und so laufen wir nicht sonderlich weit dem Rim entlang.

Wie schon letztes Jahr am Grand Canyon kann ich mich vor Ort einfach nicht so für solche Ausblicke begeistern. Jetzt zuhause gefallen mir die Fotos ganz gut.

Wir fahren dann die Stichstrasse zurück und besichtigen den

Green River Overlook.

Dieser gefällt mir dann schon besser, auch wenn wir momentan Gegenlicht haben.

Der Weg zum

Upheaval Dome

zieht sich dann noch einmal so richtig.

Da ich mich wegen der Hitze nicht so fit fühle, macht mein Liebster die kurze Wanderung (ca. 1 km hin und zurück) zum Krater alleine.

Über seine Entstehung wird immer noch heftigst diskutiert. Ob es ein Meteoriten-Einschlag war?

Während ich so im Auto vor mich hindöse, das Bein lässig aus der offenen Wagentüre gelehnt um wenigstens etwas Kühle hineinzulassen, landet in der Nähe ein Rettungshubschrauber. Der heftige Luftdruck knallt die Autotüre zu und mir gegen das Bein. Zum Glück hat es mir nur eine kräftige "Bläuele" beschert...

Beruhigt war ich dann auch als ich meinen Liebsten wieder kommen sah. Der Rettungshubschrauber war also nicht für ihn bestimmt...

Nun fahren wir aus dem Park hinaus. Wir wollen nämlich noch einem nahegelegenen State Park unsere Aufwartung machen.

An einem Aussichtspunkt sehen wir diese blauen Becken und wundern uns, was das sein könnte.

Es sind Verdunstungsbecken für den Abbau von Pottasche.

Weitere Infos dazu hier (auf Englisch).

In der Gegend um Moab wurde übrigens auch lange Uran abgebaut.

Der Abstecher zum

Dead Horse Point State Park

ausserhalb des Canyonlands NP kostet 10$ extra Eintritt.

Ich finde, für diesen extra Eintritt könnten sie wenigsten das Visitor-Center mit Toilette nicht so früh schliessen.

Die Aussicht ist aber zugegebenermassen wunderschön.

Zur Geschichte des namengebenden Plateaus (welche vor allem Pferdefreunden nicht gefallen wird) erfahrt ihr mehr, wenn ihr den Link oben anklickt.

Der Tag neigt sich langsam dem Ende zu und wir treten die lange Rückreise nach Moab an.

In Moab checken wir im Motel Inca Inn ein. Ein kleines, aber sauberes typisches Motel am nördlichen Ortsende unter Schweizer Leitung.

Ich fühle mich mittlerweile wieder fitter und auch mein Liebster ist noch voller Tatendrang und so beschliessen wir, die gestern etwas zu kurz gekommene

UT 128

teilweise nochmals zu fahren.

Die Strecke dem Colorado River entlang ist in der Abendsonne noch schöner. Jetzt leuchten nämlich die Felsen noch im schönsten Rot.

Wir suchen dann die Abzweigung zu den Fisher Towers, der Felsformation, welche wir gestern schon von Weitem fotografiert hatten.

Zuerst bogen wir ab Richtung Castle Valley, merkten dann aber bald, dass wir falsch waren und kehrten wieder zurück zur 128.

Dann fanden wir die beschilderte Abzweigung zu den Fisher Towers.

Dorthin führt nur eine Dirt Road, welche aber recht gut in Schuss war.

Die Felsen im Abendlicht sind sehr schön, aber noch nichts zu dem was noch folgen sollte...
Als wir nämlich bei den

Fisher Towers

ankommen, leuchten die Felsen in einem unglaublichen Rot.

Die Fotos sind in keinster Weise nachbearbeitet worden, das ist echt!

Ein unglaublich schöner landschaftlicher Abschluss des heutigen Tages.

Am liebsten hätten wir gleich auf dem Einfach-Campground hier übernachtet, aber unser Motel-Zimmer in Moab wartet ja auf uns und so richtig Hunger haben wir auch.

Wir fahren nun schon im Halbdunkeln zurück nach Moab, duschen schnell und essen dann eine Pizza mit richtig gutem Rand im ZAK's. Für einen Platz draussen müssen wir kurz warten und besichtigen noch etwas die Shops rundherum. Das Essen ist dann richtig gut. Das wissen auch die Besitzer, hier wird nämlich die Unsitte praktiziert, auf der Rechnung gleich 18% Tip draufzuschlagen. Wenn man sich da nicht achtet, ist schnell mal mehr Tip als gewollt gegeben.

Kurz nach 22 Uhr gibt es dann nur noch eines: Schlafen!

Tipps des Tages
  • Im Arches Nationalpark sind einfach alle Wanderungen toll. Nicht auslassen würde ich die Wanderung zum Sand Dune Arch. Nicht wegen dem Arch, aber wegen dem Weg.
  • Wer Waschen muss: In Moab hat es eine Laundry.
  • Die Strecken im Canyonlands NP nicht unterschätzen! Gerade im Vergleich zum Arches NP liegen die Aussichtspunkte viel weiter auseinander. Also viel Zeit einplanen.
  • Der Dead Horse Point State Park bietet eine wunderschöne Aussicht, muss aber extra bezahlt werden.
  • Das Motel Inca Inn ist billig, sauber und hat bequeme Betten. Sonst bietet es aber keinen Luxus.
  • Die UT 128 im Abendlicht ist einfach der Hammer! Besonders die Fisher Towers! Nicht verpassen!
  • Die Pizzas im ZAKs sind gross und gut. Aber Achtung: Es wird automatisch 18% Tip auf der Rechnung zugegeben.
Morgen wandeln wir etwas "Off the beaten tracks" und zwar HIER
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