Lanzarote 2006
Surfen und Feuerberge

19.8.2006

Unser letzter Tag mit dem Mietauto ist angebrochen.

Wir waren nun schon im Norden und im Süden, haben aber sicher noch einiges nicht gesehen.

Zudem gilt es heute noch einen Wunsch zu erfüllen...

Zuerst fahren wir wieder Richtung Tequise, auf Autobahnen an Arrecife vorbei und dann ab ins Landesinnere.

Wir wollten da ja noch das Castillo de Guanapay oberhalb von Tequise besuchen.

Heute ist die Strasse offen und wir fahren dem Rand des Vulkans entlang hoch. Oben angelangt führt die Strasse noch dem Kraterrand entlang bis zum Kastell.

Wir stellen das Auto am Rand ab und laufen um den ganzen Krater herum. Im rechten Bild kann man sehen wie dieser Krater so in etwa aussieht.
Es war etwas kühl und sehr windig was manche zu tollkühnen Experimenten verleitet...
Im Hintergrund sieht man übrigens auch schön die hügelige Landschaft wo die Wolken grosse Schatten werfen.
Vom Castillo aus hat man einen schönen Blick auf Tequise, welches wir ja am Donnerstag besucht hatten.
Das Castillo diente als Befestigungsturm und als Rückzugsort bei Piratenüberfällen (gemeinerweise jedoch nur für die Adligen).

Dies gelang nicht immer:

1586 wurde der Bau bei einem Piratenangriff in Schutt und Asche gelegt, später aber wieder aufgebaut und erweitert.

Wir bewunderten das Kastell nur von aussen. Denn das Museo del Emigrante welches es heute im Innern zu besichtigen gibt, interessierte uns nicht besonders.
Anschliessend fahren wir Richtung Norden nach La Caleta. Auf La Caleta hat sich mein Liebster ganz besonders gefreut, denn... hier kann man Wellenreiten!
Wir fahren in das Surferdörfchen und mieten ein Surfboard für läppische 10 Euro für einen ganzen Tag. Es ist jedoch ein Styroporgummi-Brett für Anfänger, die anderen waren schon alle weg.

Wir fahren an die sehr schöne Playa de Famara. Im Hintergrund ragen die Risco de Famara steil in den Himmel. Der Strand hat nur einen grossen Nachteil: Es ist sehr, sehr, sehr windig und somit zum Baden und Sünnele nicht wirklich angenehm. Auch meinen Fotoapparat wollte ich dem Sand nicht aussetzen, darum nur dieses eine Foto vom Strand.

Während ich mich in den Badetüchern vergrabe damit mir der Sand nicht ins Gesicht geweht wird und ein gutes Buch lese, surft mein kleiner Surfer ca. 3 Stunden. Ab und zu fallen sogar ein paar Regentropfen aber nie so schlimm dass wir flüchten müssten.
Danach haben wir zünftig Hunger und essen im Restaurante „Casa Garcia“ etwas. Hier gibts sehr leckere Fischgerichte. Lachs mit Fisch umhüllt in einer Panade.
Auf der Weiterfahrt machen wir noch einen Stopp in Tinajo.

Tinajo hat einen wunderschön angelegten Dorfplatz mit Hibiskusbüschen, Palmen und Drachenbäumen.

Wenn man bedenkt, dass diese schönen weissen Bänke bei uns in kürzester Zeit besprayt oder zerkrizelt wären...

Auf dem Dach der Kirche Iglesia de San Roque hat es eine Sonnenuhr von 1831. Und die Zeit ist sogar korrekt...
Diese schöne Hibiskusblüte möchte ich euch auch nicht vorenthalten.

Man möchte sogleich an ihr schnuppern...

Unsere Reise geht dann weiter Richtung Südwesten. Dabei durchqueren wir den Nationalpark.

Er heisst Parque Nacional de Timanfaya. Man nimmt an, dass "Timanfaya" bei den Ureinwohnern der Insel so viel hiess wie "Feuerberge".

Am Strassenrand sieht man öfters das Bild des Diablo, des Teufels, ein Symbol der Feuerberge. Natürlich von César Manrique geschaffen.

Der Nationalpark ist voller grosser schwarzer Lavabrocken, man hat das Gefühl man fahre durch eine Mondlandschaft.

Im Zentrum des Parks beträgt die Temperatur 10 cm unter der Erde bereits 140°C , in 6 m Tiefe rund 400°C! Dies ist schon beeindruckend!

Wir sitzen wirklich auf einer dünnen Erdkruste!

Die Stunde ist schon fortgeschritten und darum durchfahren wir den Park nur. Falls wir jedoch wiederkommen, müssen wir unbedingt das Zentrum des Parks noch besuchen, da soll es einen Grill geben auf dem das Steak direkt von der Erdwärme gegrillt wird...
Auf der Weiterfahrt können wir auch noch einen Blick auf die Touristen werfen, die den Park auf dem Rücken eines Dromedars erkunden. Da muss ich doch gleich ein Foto schiessen...
Auf einer schnurgeraden Strasse gehts dann weiter durch Geröllfelder nach Yaiza, welches wir gestern nur durchfahren hatten.

Heute machen wir in dem Dörfchen einen kurzen Stop um (einmal mehr) die blendend weissen Häuser und die schön bepflanzten Plätze zu bewundern.

Ich hatte gestern jedoch so den Narren gefressen an der wilden Westküste, dass ich, da wir so nahe sind, unbedingt nochmals hin will. Der Fahrer hat sich nicht gewehrt, also los gehts...
Dieses Mal nähern wir uns der Sache von Norden her. Das heisst, als erstes steht nochmals El Golfo auf dem Programm. Aber um es etwas spannend zu machen, parken wir heute unterhalb des Kraters und laufen zum Kratersee.
Zwischen Meer und Kratersee hat es einen wunderschön romantischen schwarzen Strand.
Die Wände des Kraters sind einfach faszinierend, so zerfurcht und in verschiedenen Farben leuchtend. Mitten in der Bucht steht ein schroffer Felsen der von den Wellen umspühlt wird.
Da es Abend ist funkelt das Wasser schön und der Blick schweift automatisch Richtung Horizont.
Ich setz mich ein bisschen in den schwarzen Sand und vergess mal kurz die Welt um mich herum...
Anschliessend fahren wir die Strecke von gestern Richtung Süden.

Heute halten wir auch bei den Los Hervideros. Dies sind zwei Höhlen die das Meer über Jahrhunderte aus dem Lavagestein ausgewaschen hat.

Man kann durch das Gestein wandern und von oben immer wieder andere Einblicke in die von Wasser umspülten Höhlen werfen.

Das Meerwasser wirft sich hier tosend gegen die Klippen.

Für mich ist diese Westküste im Abendlicht der allerschönste Ort auf der Insel, so wild, stürmisch und romantisch.

Wir geniessen noch die restliche Fahrt der Küste entlang und beenden damit unsere tollen drei Erkundungstage mit dem Auto.

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