Namibia_15
29.9.2009 Nach Swakopmund
Eigentlich wollten wir heute ja etwas Ausschlafen, aber der Wind hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zwar gibt mir mein Liebster die letzten 1 1/2h noch die Oropax, aber viel Schlaf ist mir nicht mehr vergönnt. Entsprechend müde bin ich beim Aufstehen.
Wir räumen zusammen und bezahlen beim Auschecken noch unser Braii-Paket von gestern abend.

Das Desert Camp war toll, wir kommen gerne wieder!

Danach fahren wir zur Tankstelle um die Ecke und kaufen uns noch ein Zmorge: 2 leckere Brötchen und Joghurts zum Schlürfen (es hatte keine Löffelchen;-) Kaffee und Tee.
Nochmals für 400 N$ aufgetankt und dann geht's auf der C19 nordwärts.
Tankstelle neu (Sesriem)...
Heute steht mit ca. 340km ein längerer Fahrtag an.

Der grösste Teil der Strecke ist Schotter in ganz unterschiedlichem Zustand.

Bei

Solitaire

machen wir unsere erste Pause. Eigentlich ist Solitaire nicht mehr als eine Tankstelle (es gibt auch eine Neuere als auf dem Bild rechts;-) und eine Bäckerei und trotzdem hat es bei den Touristen eine gewisse Berühmtheit erlangt.

Tankstelle nicht mehr ganz so neu ;-) (Solitaire)
Und zwar wegen dem Apfelkuchen.

Hier soll es den besten Apfelkuchen Namibias geben. Kein Reiseführer, der diesen Apfelkuchen nicht lobend erwähnt.

Als ich in die Bäckerei kam und sagte: "I would like a piece of your famous..." hatte ich den Satz noch nicht fertig und schon ein Stück Apfelkuchen auf Pappteller in der Hand;-).
Soll ich euch etwas gestehen? Ähäm, also wir fanden ihn gar nicht so Besonders.
Dann fahren wir auf der C14 durch den schönen Gaub Canyon und danach über den langgestreckten Kuiseb Pass.

Leider habe ich Probleme mit meinen Kontaktlinsen, wohl wegen dem Wind von gestern, und darum sind nicht sonderlich viele Fotos entstanden.

In dieser unübersichtlichen Gegend des Kuiseb Canyons versteckten sich übrigens während dem 2. Weltkrieg der Deutsche Henno Martin und sein Kollege vor der Internierung.
In seinem berühmten Werk "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste" schildert er eindrücklich ihr Kampf ums Überleben körperlich und auch seelischer Art in dieser abgelegenen, lebensfeindlichen, aber auch faszinierenden Umgebung.
Unbedingt lesenswert!
Danach fahren wir eine laaange, immer flacher werdende Strecke Richtung Küste.
Wollt ihr wissen wie es im "Nichts" aussieht? Dann guckt hier

Windows Media File

Gegen Schluss zieht es sich ein bisschen, aber schliesslich erreichen wir

Walvis Bay.

Walvis Bay ist eine eher schmucklose Stadt an der Atlantikküste, aber es ist auch der wichtigste Hafen Namibias.
Wir fahren runter zur Esplanade und haben doch tatsächlich das Glück eine richtig grosse Gruppe

Flamingos

in Strandnähe zu sehen.

Tretende und streitende Flamingos seht ihr in diesem Filmchen Windows Media File
Am Strand entdecken wir auch diese wunderschöne, grosse, rote

Qualle.

Wir vermuten aber, dass sie tot ist, denn sie bewegt sich nicht mehr.
Danach fahren wir auf der schnurgeraden Asphaltstrassse B4 am Meer entlang Richtung Swakopmund.
Dies ist eine wahrhaft mörderische Strecke. Am Strassenrand mahnen dutzende Holzkreuze an die vielen Verkehrstoten, die es hier, wegen halsbrecherischen Überholmanövern, gibt.
Geisterschiffe?;-)
Wir haben uns auf das Meer gefreut und die Wellen sehen so schön aus, dass wir kurzentschlossen kurz an den Strand runterfahren.
Das Meer ist hier an der Atlantikküste aber viel zu kalt zum Baden, denn der Benguela-Strom bringt kaltes Wasser aus der Antarktis hierher.
Wir halten kurz die Hände rein, aber das war's dann auch schon;-).
Der Sand hat hier tolle Farben.
Das Phänomen des schwarzen Sandes werden wir übermorgen noch genauer kennenlernen.
Und auch Muscheln findet man hier zuhauf.
Rechts im Bild ein besonders schönes Exemplar.
Hier ragt noch ein rostiger Schiffrumpf aus dem Meer.
Was für eine Geschichte sich wohl dahinter verbirgt?
Auch eine selbstsichere Möwe lässt sich hier noch schön ablichten.
Der Beweis, dass man auch bei einem kleinen, zufälligen Stopp einiges sehen kann!
Über eine Brücke fahren wir dann nach

Swakopmund

hinein. Hier verbringen wir 2 Nächte.

Die 2. Querstrasse namens Anton Lubowski Ave. fahren wir rechts, dann alles geradeaus und dann sehen wir schon rechterhand das grüne Giebeldach unserer Unterkunft

Sam's Giardino.

Wir fahren die schmale Zufahrt auf den Parkplatz hinter dem Haus und checken dann gleich ein.
Dieses Guesthouse gehört einem ausgewanderten Schweizer, welcher uns freundlich auf Schweizerdeutsch willkommen heisst und uns gleich noch Tipps gibt, was man in Swakopmund alles so machen könnte.
Nach dem Einpuffen im Zimmer und einem kleinen Schwatz mit Kerstin + Ronny, einem deutschen Pärchen (welches für die Namibia-Tour einen kleinen PKW gemietet hatten und nun seit Tagen nur Ärger damit haben, weil sie eine kaputte Felge haben und es anscheinend nirgends in Namibia eine passende Ersatzfelge gibt), laufen wir dann ca. eine Viertelstunde in die Stadt um erstmal Geld abzuheben.
Bei Nedbank geht es super und wir schöpfen die Limite aus, bei der Standardbank blasen wir dann aber die Aktion mittendrin ab, weil ein Typ auf einem Stuhl nebenan während unserer Transaktion sein Natel zückt.

Am nächsten Tag begreifen wir dann, dass das der Security war;-). Zu unserer Entschuldigung muss man aber anbringen, dass er in keinster Weise wie ein Security aussah;-)!

O.k. das Geld sollte bis morgen reichen und so suchen wir dann das Restaurant Napoletana, wo uns Sam auf 18 Uhr einen Platz reserviert hat, weil unser Favorit "The Tug" bereits ausgebucht war.
Das Restaurant klingt zwar italienisch, wird aber von Namibianern geführt. Ich nehme Spaghetti Arrabiata (kein kulinarischer Höhenflug, aber auch nicht schlecht) und mein Liebster eine Pizza "Nothing but meat" mit Barbecue Sauce. Da es die nur in der Grösse "Large" gab, liess er sich dann den restlichen Drittel einpacken.
Nach dem Bezahlen ist es noch genügend hell um zu Fuss nach Hause zu laufen. Dabei sehen wir schön die Sonne als rote Kugel über den Häusern von Swakopmund untergehen.
Danach nutzen wir noch schnell das Gratis-Internet im Haus um kurz ein paar E-Mails zu checken und zu verschicken und danach ist für mich nur noch Schlafen angesagt. Mein Liebster gönnt sich noch ein Bierchen an der Bar, plaudert noch mit einem deutschen Auswanderer und dann schlüpft auch er zu mir unter die warme Bettdecke.
Tipps des Tages
  • Die Strecke von Sesriem nach Swakopmund kann man gut an einem Tag fahren, sollte aber wegen den Schotterpisten genug Zeit einplanen.
  • Der Stop in Solitaire ist es wert, nicht unbedingt wegen dem Apfelkuchen, aber wegen der Tankstelle. Hier sollte man noch volltanken, wenn man es nicht bereits vorher getan hat.
  • In Walvis Bay noch kurz an die Esplanade fahren, vielleicht sind Flamingos dort.
  • Vorsicht auf der B4: Immer auf gefährliche Überholmanöver gefasst sein.
  • Beim Geldabheben kann etwas Vorsicht nicht schaden, aber selbst die Security ist manchmal zu gut getarnt;-).
Sandboarden in den Dünen Swakopmunds gibts HIER
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