Lanzarote 2006
Auf zu den Papageienstränden

18.8.2006

Heute geht es Richtung Süden.

Ziel: die Playas de Papagayo zu deutsch Papageienstrände in der Nähe von Playa Blanca ganz an der Südspitze der Insel.

Motto heute: Weniger Kilometer dafür mehr Baden.

Bevor wir nach Süden stechen wollen wir noch das Weinbaugebiet La Geria besuchen.

Eigentlich sollte ein Weg dann weiter Richtung Westen in den Süden führen. Bereits auf der Hinfahrt sind wir verwirrt über halb abgedeckte Strassenschilder fahren aber einfach mal weiter.

Die Strasse endet dann abrupt bei dieser Weindegustation, danach ist die Strasse nur noch eine einzige Baustelle. Verkaufstechnisch natürlich geschickt eingefädelt...
Hier stoppen dann auch alle Rundreisecars, denn man kann Wein degustieren und natürlich auch kaufen.
Uns interessiert jedoch mehr die spezielle Anbautechnik des Weins, welche man hier bewundern kann.

Die Weinstöcke werden in runden von schwarzen Steinen flankierten Kesseln angebaut.

Das poröse Lavagestein speichert in der Nacht Tau, welches es dann am Tag an die Pflanze wieder abgibt. Nur aus diesem Grund kann auf dieser trockenen Insel überhaupt Wein ertragreich angepflanzt werden.

In dieser Gegend zieht sich dieses Bild von einem Kessel an den anderen gereiht meilenweit.
Wir haben uns auch überlegt welche Mühe es gemacht haben muss, all diese Steinkessel zu schaffen.
Da die Strasse ja nicht weitergeht kehren wir um und fahren Richtung Playa Blanca.

El Golfo und die Salinas de Janubio sparen wir uns für den Abend wegen der tiefstehenden Sonne.

Nun sehnen wir uns zuerst mal nach schönen Stränden.

Wir fahren über Femés Richtung Süden.

Rechts im Bild der Dorfplatz von Femés. Das rote "Chrutzi" war übrigens unser Mietauto.
Wie so viele Dorfplätze auf Lanzarote ist auch der von Femés sehr schön gestaltet.

Wir sind alleine hier und es herrscht eine herrliche Stille.

Das Bergdorf Femés ist übrigens eines der ältesten Dörfer Lanzarotes.

Wenn man Richtung Playa Blanca fährt unbedingt hier halt machen.

Gleich hinter dem Dorfplatz hat es eine Aussichtsterrasse mit tollem Blick auf Playa Blanca und die südliche Nachbarinsel Fuerteventura.
Eine Strasse die in den Himmel führt...

Und wie das nun mal so ist, ist die Strasse in den Himmel eine Einbahnstrasse.

Vor Playa Blanca erfolgt ziemlich unvermittelt bei einem Kreisel die Abzweigung Richtung Playas de Papagayo.

Mein Liebster fährt ziemlich schnell aus dem Kreisel und oh Schreck die Schotterpiste beginnt gleich hier. Nach einem sehr abrupten Bremsmanöver fahren wir nun teilweise in Schrittempo Richtung Papageienstrände.

Ich hoffe die ganze Zeit nur dass unsere Schlottermaschine dieses Geschüttel unbeschadet übersteht. Wir entrichten die 3 Euro Gebühr und beschliessen nicht gleich beim ersten Strand abzusteigen und fahren weiter bis zum letzten grossen Parkplatz.

Hier liegt ein eher kleiner recht überfüllter Strand welcher mein Liebster aber unbedingt später noch besuchen will, weil es scheint dass man hier schnorcheln kann.
Vorerst laufen wir aber ziemlich lange über die schwarzen Klippen und bestaunen das wunderbar blaue Wasser.

Kaum ist man in einer Senke ist es windstill und es wird abartig heiss. Also unbedingt genug Wasser und Kopfbedeckung mitnehmen.

Die Aussichten sind spektakulär. Man kann bei einigen Felsen bis fast an die Spitze hinaus laufen und sieht dann tief unter sich die Gischt an die Felsen hochspritzen.
Wir laufen bis ganz in den Süden und dann auf der Ostseite wieder einwenig zurück bis wir an einen schönen Strand mit wenig Leuten kamen.
Und das passiert wenn man mal kurz die Kamera aus den Augen lässt (och, ich gebe ja zu dass ich eingeschlafen bin;-)
Ein Nickerchen an den Papageienstränden, das sind Ferien...
Nach dem ausgiebigen Baden, Sünnele (und Schlafen) laufen wir dann langsam wieder zurück.
Das Schnorcheln konnte mein Liebster allerdings vergessen, denn das Wasser an dem Strand war durch die mittlerweile eingetroffene Ebbe so zurückgegangen, dass die Felsen aus dem Wasser ragten.
Playa Blanca besuchen wir nur kurz um etwas zu Essen. Wir sehen auch die grosse Fähre, mit welcher man nach Corralejo (Fuerteventura) hinüberfahren könnte. Auch Playa Blanca scheint ein schöner Ferienort zu sein.
Mittlerweile ist es jedoch Abend geworden. Genau die richtige Zeit für die wilde Westküste der Insel.
Wir halten zuerst oberhalb der Salinas de Janubio. Diese Salinen haben heute keine wirtschaftliche Bedeutung mehr.
Wir fahren dann noch etwas näher ran und sind ganz begeistert in welchen Farben sich diese Salinen im Abendlicht präsentieren.
Leider muss ich eben feststellen, dass das Foto so klein und auf diesem Hintergrund nicht halb so gut wirkt. Schade!
Gerade weil auf Lanzarote der Fischfang eine so grosse Rolle spielte, hatte das sogenannte "weisse Gold" eine grosse Bedeutung für die Konservierung dieser Fische und wurde in rauen Mengen gebraucht.
Nun..., der Tiefkühler bereitete diesem blühenden Wirtschaftszweig ein jähes Ende.

Aber hübsch ist es trotzdem anzuschauen...

Wir fahren dann weiter gen Norden. Und das was jetzt kommt würde ich, wenn es nicht so kitschig tönen würde, als wildromantisch bezeichnen.
Die Strasse führt praktisch auf der ganzen Linie entlang der Küste.

Links die raue, wilde See und rechts das dunkle Lavagestein. Der Farbkontrast zwischen dem stahlblauen Meer und den schwarzen Klippen ist gerade in der Abendsonne ein wahrer Augenschmaus.

An jeder zweiten Kurve zwang ich meinen Liebsten links ranzuhalten.

Hier erlebte ich einen dieser kostbaren Momente wo man einfach dasteht, ganz tief einatmet, kurz die Augen schliesst, den Wind in den Haaren spürt und sich dann so frei und leicht fühlt wie ein Vogel.

Es muss dieses Gefühl sein, welches Seefahrer und Touristen immer wieder auf und ans Meer lockt...

Wie immer kann man solche Stimmungen und Gefühle leider weder in Worten noch in Bildern richtig ausdrücken.
Da gibt es nur eines...selber hinfahren:-)
Die Sonne steht schon bedenklich tief als wir unseren letzten Stop des heutigen Tages El Golfo erreichen.

Von einem Parkplatz am Ortseingang aus steigen wir eine kurze Strecke hoch und blicken auf den bereits im Schatten liegenden Vulkankrater mit dem grünen See Charco de los Clicos.

Der See ist so grün wegen der vielen Algen. Der Salzgehalt dieses Sees soll höher sein als der des Toten Meeres.

Viel mehr als dieser kleine grüne See haben uns jedoch die zerklüfteten Kraterwände fasziniert. So etwas hatten wir noch nie vorher gesehen.

In der linken unteren Ecke des Bildes sieht man einen kleinen weissen Punkt. Diesen Punkt erkennt man beim Hineinzoomen als ein Fotograf mit seinem Stativ... nur so zum Verdeutlichen der Grössenverhältnisse!

Da es schon spät ist, brechen wir relativ rasch wieder auf.

Wir fahren durch Yaiza auf der Schnellstrasse zurück nach Puerto del Carmen.

Wir haben das Auto nur noch morgen für einen weiteren Tag und es gilt noch einen Wunsch meines Liebsten zu erfüllen...

Zudem, so viel sei verraten, werden wir ein paar Landschaften des heutigen Tages nochmals begegnen, wenn auch aus ganz anderen Blickwinkeln...

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